Washington (dpa) - Lichtblick für die US-Wirtschaft: Die Arbeitslosenquote
ist im Juli überraschend leicht zurückgegangen. Sie sank auf 9,4 Prozent
nach 9,5 Prozent im Juni, wie das Arbeitsministerium am Freitag in
Washington mitteilte.Bild vergrößernEs handele sich um den ersten Rückgang
seit April 2008. Zuvor war ein erneuter Anstieg befürchtet worden. Experten
sprachen übereinstimmend von einer «guten Nachricht». Es sei ein Zeichen,
dass sich die schwerste Wirtschaftskrise seit 80 Jahren dem Ende nähere.Die
Zahlen bedeuten zugleich einen Erfolg für US-Präsident Barack Obama, der
zuvor wegen der Entwicklung auf dem Jobmarkt unter Druck geraten war. Obama
selbst wertete die neuen Zahlen zusammen mit anderen jüngsten
Wirtschaftsdaten als Zeichen für «Licht am Ende des Tunnels». Sie zeigten,
«dass das Schlimmste hinter uns liegen könnte» und seine Politik «in die
richtige Richtung» weise, sagte der Präsident in Washington. Die
Jobverlust-Rate sei um mehr als die Hälfte niedriger als zur Zeit seines
Amtsantritts im Januar. Es sei aber noch viel zu tun. Von einer «wahren
Erholung» könne erst dann die Rede sein, wenn keine Arbeitsplätze mehr
verlorengingen.Der jüngsten Statistik zufolge gab es im Juli einen Verlust
von 247 000 Jobs, noch im Vorm onat waren es nach revidierten Berechnungen
443 000. Im Juni lag die Arbeitslosigkeit auf dem höchsten Stand seit
August 1983. «Wir sehen eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt», kommentierte
ein Analyst an der Wall Street. Die Lage auf dem Jobmarkt sei entscheidend
für den Konsum und damit für die Entwicklung des Wirtschaftswachstums: «Für
eine anhaltenden Zunahme des Konsums brauchen wir eine anhaltende
Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt, die sich jetzt hoffentlich
vollzieht.»Nach Angaben des Ministeriums gingen seit Beginn der Rezession
im Dezember 2007 insgesamt 6,7 Millionen Arbeitsplätze in den USA verloren.
Das sei der größte Arbeitsplatzverlust seit dem Zweiten Weltkrieg.Zuvor
hatten Fachleute für Juli einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 9,6
Prozent vorausgesagt. Immer wieder war in den vergangenen Wochen die
Befürchtung geäußert worden, dass zum Jahresende mehr als zehn Prozent der
Amerikaner ohne Job sein könnten.Obama war in den vergangenen Wochen unter
immer stärkeren Druck geraten, weil das zu Jahresbeginn verabschiedete
Konjunkturprogramm in Höhe von 787 Milliarden Dollar (549 Mrd Euro)
zunächst keine durchschlagende Wirkung auf den Arbeitsmarkt gezeigt hatte.
Zeitweise wurden bereits Forderungen nach einem weiteren Milliardenpaket
laut.
Subscribe to:
Post Comments (Atom)
No comments:
Post a Comment